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Luzern: Worte des Dankes von Weihbischof Shlemon Warduni aus Bagdad

Am Wochenende des 26./27. Oktobers 2019 gedachte das internationale katholische Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» der diskriminierten, bedrängten und verfolgten Christen in aller Welt. Aus diesem Anlass wurden in Luzern Gottesdienste gefeiert, in denen der irakische Weihbischof Shlemon Warduni auf die Situation der Christen im Irak einging.

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Die Predigten des Gastes aus Bagdad berührten die Gottesdienstbesucher sehr, da ein Mann vor ihnen stand, der dem Tod selbst schon ins Auge blickte, nur weil er Christ war. Terroristen drohten den Weihbischof zu entführen und zu töten. Dies trat zum Glück nicht ein.

Der IS ist auch ein Problem Europas
Weihbischof Warduni berichtete, dass im Jahr 2014 der IS die Christen in der nordirakischen Ninive-Ebene vor die Wahl stellten, entweder zu konvertieren oder zu fliehen. Über Nacht verliessen 120‘000 Christen ihre Häuser und fanden Schutz im irakischen Kurdengebiet. Der IS wurde mittlerweile vertrieben und die zerstörten Häuser und Kirchen werden wieder aufgebaut. In Luzern stellte der Gast aus dem Irak folgende Frage: „Wie kommt es, dass sich so viele Menschen aus Europa dem IS angeschlossen haben? Wir im Irak dachten immer, dass Europa der Kontinent der Aufklärung und Moderne sei? Stattdessen schliessen sich junge Europäer Terroristen an, um radikale Ideen auf brutale Art zu verbreiten. Der IS ist daher nicht nur ein Problem des Nahen Ostens.“

Den Menschen eine Perspektive bieten
Pfarrer Ruedi Beck, Pfarrer der Pfarrei St. Leodegar, reist jedes Jahr in den Nahen Osten. Im vergangenen September war er in Syrien und konnte sich selbst davon überzeugen wie wichtig die Hilfe der Christen vor Ort ist. „Wir dürfen die Christen im Nahen Osten nicht alleine lassen. Es ist ganz wichtig, sie nicht zu vergessen und ihnen zu helfen. Für ihre grosszügige Kollekte, die für Projekte von «Kirche in Not (ACN)» im Irak bestimmt ist, danke ich ihnen sehr,“ so Pfarrer Beck.
Die Situation im Irak bleibt aber nicht nur für Christen angespannt. In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Demonstrationen auf den Strassen Bagdads und anderer irakischer Städte. Die Menschen sind unzufrieden mit ihrer Lebenssituation. Eine kleine Elite nimmt sich alles, während die Mehrheit mit fast nichts auszukommen hat. Obwohl Weihbischof Warduni in diesem schwierigen Moment gerne bei den Menschen im Irak geblieben wäre, entschloss er sich für die Reise in die Schweiz. Er wollte den Menschen in der Schweiz persönlich für ihre Unterstützung während der letzten Jahre danken: „Ohne eure Hilfe gäbe es heute vielleicht keine Christen mehr im Irak.“

Fotos:

1.Amal Vithayathil, Praktikant in der Pfarrei St. Leodegar, Weihbischof Shlemon Warduni, Pfarrer Ruedi Beck, Pfarrei St. Leodegar (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
2. Weihbischof Shlemon Warduni in Luzern (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
3. Weihbischof Shlemon Warduni antwortet auf Fragen von Pfarrer Ruedi Beck (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
4. Die Luzerner Hofkirche, Pfarrei St. Leodegar (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)